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Beirat Entwicklungspolitische Zusammenarbeit und internationale Beziehungen setzt sich mit Agroforst und Grünem Wasserstoff in Afrika auseinander

Mit den Worten „Längst hat sich die entwicklungspolitische Zusammenarbeit geändert, gerade beim Klimaschutz werden wir nur gemeinsam und auf Augenhöhe erfolgreich sein können“, begrüßte der Beiratsvorsitzende für Internationale Zusammenarbeit und Entwicklung, Dr. Albrecht Schütte MdL die anwesenden Mitglieder wie die Vorsitzende des AK Europa, Sabine Hartmann-Müller und externe Mitglieder, wie Prof. Joachim Beck, Rektor der Hochschule Kehl.
Im ersten Impulsvortrag beschrieb Prof. Dr. Heidi Megerle von der Hochschule Rottenburg das Projekt Agroforst in Baden-Württembergs Partnerland Burundi, welches seit Jahren auf CDU-Fraktionsinitiative unterstützt wird. Auf gleicher Fläche werden auf verschiedenen Ebenen Kaffee und Obst bzw. Gemüse angebaut. Durch die Diversifizierung dienen die Anbauprojekte damit der Ernährungssicherung und ermöglichen es, bei begrenzten Flächen einen maximalen Ertrag zu erzielen, Nährstoffe im Boden zu halten und gleichzeitig einen Beitrag zur Bekämpfung von Bodenerosionen zu gewährleisten. Die Hochschule Rottenburg übernimmt hierbei in Kooperation mit der Universität in Bujumbura die wissenschaftliche Begleitforschung. Weitere Projektträger sind WeltPartnereG in Ravensburg sowie Naturland.
Dringend sind solche Projekte, da Burundi aufgrund des dramatischen Bevölkerungswachstums sehr hohe Abholzungsraten verzeichnet, sodass das ursprünglich komplett bewaldete Land heute nur noch eine Waldfläche von etwa 6% hat. Allein aufgrund des hohen Bevölkerungsanteils in der Elterngeneration (im Vergleich zur Großelterngeneration) wird die Bevölkerung in den nächsten Jahren auch bei abnehmender Geburtenrate weiter deutlich zunehmen. Holz ist zudem wichtigste Energiequelle, je Einwohner wird am Tag 2-3 kg verbraucht, u.a. für die Zubereitung von Lebensmitteln.
Im zweiten Teil der Sitzung stellte der Innovationsbeauftragte für „Grünen Wasserstoff“ der alten und neuen Bundesregierung, Dr. Stefan Kaufmann, den „Game Changer“ für die Bereiche klimaneutrale Mobilität, Dekarbonisierung der Schwerindustrie und im Bereich der Stromversorgung vor. Trotz Mitteln von 9 Mrd. Euro im Bundesetat 2017 bis 2021 fehlen immer noch Lösungen im großen Maßstab. Die größten Anlagen haben aktuell eine Leistung von 100 MW, benötigt werden allein für Deutschland 300 GW. Zudem erfolgt die Herstellung über gigantische Mengen an regenerativ erzeugtem Strom. Weil das Potential in Deutschland dafür nicht reicht, werden wir mittel- und langfristig auf den Import angewiesen sein. In Europa bieten Irland mit Offshore-Wind, die Mittelmeerländer mit Solar und manche nordischen Länger mit Wasser ein gewisses Potential für die Schließung der „Deutschen Lücke“. Dazu wird es aber Produktion u.a. in Afrika brauchen. Die neue Technologie bietet damit neben Chancen für Deutschland (z.B. Herstellung von Elektrolyseuren), zudem erhebliches Entwicklungspotenzial für afrikanische Länder durch die Schaffung von Arbeitsplätzen, der Qualifizierung des Personals und der Weiterentwicklung der Infrastruktur. 

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